Schach: OHG-Mädchen rocken das Bezirksfinale, WK4-Jungs nehmen Maß

Am letzten der drei Bezirksfinaltage im Bad Harzburger Schloss war das OHG nochmals mit drei Teams vertreten – den kleinen Mädchen der M3-4 Kalla, Tara, Jolina, Sibel und Nura, den großen Mädchen der M1-2 Paula, Marlene, Aylin und Alisa sowie den Jungs der WK4 Tim, Lewin, Nico, Asser und Piet. Die beiden Mädchenturniere wurden dabei zu einem zusammengefasst. Neun Teams traten hier an. Das traditionell große WK4-Turnier sah 17 Mannschaften am Start.

Für uns stand in allen drei Klassements eine wichtige Standortbestimmung an. Die Jungs der WK4 schnupperten erstmals Wettkampfluft. Hier hatten wir ein Quintett hungriger Jungspieler zusammengestellt, das noch am Tag vorm Turnier krankheitsbedingt und wegen später Absagen nicht stabil stand. Die Mädchen der M3-4 hatten teilweise bereits Erfolge erlebt und wussten, wie man Bad Harzburg gewinnt. Sie hatten sich hier aber bisher noch nicht einer breiten Konkurrenz stellen müssen. Und am vierten Brett mussten wir zwei Neue einarbeiten. Große Mädchen, große Träume: Die M1-2er haben das ganze vergangene Jahr über für den Erfolg geschuftet – in der AG, im Schachverein, online, auf Turnieren, während einer Trainingswoche. Sie wollen den Erfolg, und zwar im Landesfinale. Aber ausgerechnet unsere Spitzenspielerin erkrankte 24 Stunden vor dem Bezirksturnier! Was nun?

Die WK4er wurden Achte. Ihnen blieb kein schwerer Gegner erspart. Symptomatisch mag man hier auf die denkbar knappe Niederlage gegen das renommierte FKG Göttingen schauen, als unsere Jungs am vordersten Brett spannend und chancenreich, aber letztlich erwartbar verloren, am zweiten durch starkes Spiel ausglichen, hinten wiederum verloren und in der letzten laufenden Partie klar auf Sieg standen. Nur dem Mangel an Erfahrung und Killerinstinkt auf unserer Seite verdankte es der Gegner, dass hier am Schluss der Punkt doch noch geteilt wurde. Wir wissen genau, woran wir arbeiten werden. Andere Niederlagen wie gegen das WG aus Braunschweig quittiere man mit Schulterzucken. Da spielte an den ersten Brettern die Landeselite. Altersbedingt werden die im nächsten Jahr nicht mehr WK4 sein. Wir schon.

Unsere kleinen Mädels zeigten bereits eine beachtliche Portion Erfahrung und Killerinstinkt. In der Mitte punkteten wir gleichbleibend stabil, weil Tara und Jolina inzwischen Liga- und Turnierhärte mit an den Tisch brachten. Vorne hielt Kalla, unsere Älteste, das Härteste aus, was die Gegnerinnen aufbieten konnten, denn aufgestellt wird nach Spielstärke. Und hinten sammelten Sibel und Nura mal Punkte, mal Erfahrung. Alle setzten die im Training erworbenen Fähigkeiten so abgebrüht um, dass sie sich im gemeinsamen Turnier mit den Großen nur ein einziges Mal, nämlich unseren eigenen Großen, geschlagen geben mussten. Und weil sie auch sonst lediglich bei einem einzigen 2:2 noch einen Mannschaftspunkt abgaben, waren sie am Schluss des Turniers als Gesamttabellenzweite und Wertungserste ihres M3-4-Wettkampfs qualifiziert für das Landesfinale in Hannover.

Das lässt ahnen, was unsere Großen mit der Konkurrenz anrichteten, aber aufgeschrieben sieht es noch beeindruckender aus: In den sieben Runden des Turniers spielten sie insgesamt 28 Partien. Eine davon endete in gewonnener Stellung remis. Alle übrigen gingen an uns. Darunter waren ein dreckiger Sieg und ein Gewinn nach Rückstand. Aber die übrigen Partien verliefen völlig einseitig – sogar dann, wenn Führungsspielerin Paula mit großer Geduld einen winzigen Vorteil erst im Endspiel realisieren und dann verwerten konnte. Mit 14 von 14 möglichen Punkten verabschiedeten sie sich mit weißer Weste ebenfalls zum Landesfinale nach Hannover.

Da unsere großen Jungs der WK1 bereits ihre Fahrkarte dorthin gelöst haben, schauen wir heute auf das erfolgreichste Bezirksfinale für das OHG seit vielen Jahren. Drei Landesfinalisten – das ist einsame Spitze.


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